Folgende Camping-Reisen brachten uns der Natur näher und irgendwie auch auf die Idee ein Langzeitreise zu wagen.
2016 – Erste Schritte in Skandinavien für drei Wochen
Wo: Schweden – Orrefors
Dauer: 3 Wochen
Wie: Mit dem Auto und Hauszelt
Es zog uns bei den ersten Reiseplanungen nach Skandinavien. Wir kauften für relativ kleines Geld, ein mit 36qm für zwei Erwachsene und zwei Kinder, viel zu großes Zelt. Unsere Kinder waren damals 5 und noch nicht ganz 1 Jahr alt. Wir schafften eine menge Ausrüstung an, die wir so glaubten zu brauchen. Dazu zählten:
- Wie gesagt ein fälschlich etwas zu groß geratenes 36qm-Hauszelt,
- Tisch und Stühle,
- Geschir,
- Zwei-Flammen-Katuschenkocher samt 10 Kartuschen,
- Falt- Küche,
- Kanister für Frischwasser,
- faltbare Abwaschschüssel,
- zwei gigantische Isomatten (zu „billig“ und im Packmaß etwa so groß wie ein 45l Fass),
- Schlafsäcke (Leider war Natalies auch ein Fehlkauf, meiner war zwar alt aber noch okay, die Kinder bekamen neue,
- uvm. (Vieles der Ausrüstung würden wir später vor unserer Langzeitreise wieder verkaufen.)
All das passte dann wieder erwarten in unseren Volvo V40 samt Dachbox, welcher damit auf seine alten Tage wohl nochmal dezent überladen wurde.
Wir buchten einen schönen Campingplatz in Orrefors in Südschweden, außerdem für die Anreise eine Nacht in einem Ferienhaus in Dänemark und für die Rückreise eine nach in einem Wohnwagen. Die Anreise so zu splitten war ein teurer und im Nachhinein überflüssiger Bonus.
Die drei Wochen waren herrlich uns wir lernten eine andere Familien kennen mit der wir seit dem befreundet sind und noch weitere Urlaube verbracht haben.
Größte Learnings:
- Spart auf keinen Fall an Schlafsack und/oder Isomatte, es ist zermürbend zu frieren weil man sich nachts mit Baumwollschlafsäcken + Schweiß kühlt und man außerdem auf dem Waldboden schläft.
- Kühlen von Lebensmitteln beachten, wir hatten einen „geerbten“ 20 € Kühlschrank der nichts konnte, also verdarben uns ab und an Lebensmittel. Eine gute Kühlbox ist unerlässlich wenn man frische Lebensmittel im Campingurlaub nicht missen möchte. Da Wärme aufsteigt und Kälte nach unten fällt, hat dies zur Folge, dass bei einem Kühlschrank (ohne) Leistung die Kälte bei jedem Öffnen der Tür entweicht, und es dann lange dauert, bis die gewünschte Temperatur wieder erlangt ist.
- Kauft ein Zelt in der passenden Große 😛
- Ganz persönlich: Bucht keine Übernachtung als Brückenlösung in 40 Jahre alten Wohnwagen in Dänemark.
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2018 – Mehr Outdoor – mehr Camping
Wo: Schweden – Hätteboda Vildmarkscamping
Dauer: 3 Wochen
Wie: Mit dem Auto und Hauszelt
Wir würden diese Reise in unserem Caddy Maxi antreten. Mehr Platz durfte gefüllt werden.
Außerdem hatten wir vor Reiseantritt Zuwachs erhalten, und würden nun mit drei Kindern (7, 5 und 0,75 Jahre alt) anreisen, und unsere Ausrüstung optimiert:
- Neue viel bessere Isomatten
- Neue viel bessere Schlafsäcke für mich und Natalie
- Noch ein neuer Schlafsack für den frischen Nachwuchs
- Etwas Angelausrüstung
- Edelstahl Töpfe
- Einen Wasserkessel (natürlich auch aus Edelstahl)
- Etwas mehr Besteck und Geschirr
- Meine erste Drohne
- Fahrräder sollten auch mit, also brauchten wir noch einen Träger für 3 Räder – das Laufrad verstauten wir in der Dachbox
Ein wesentlich intensiveres Campingerlebnis hatten wir in Hätteboda Vildmarkscamping: Kein fließendes Wasser, Kein Strom – Challenge accepted!
Aus anraten unserer 2016 gefundenen Schwedenfreunde machten wir uns diese mal schon mit drei Kindern auf den Weg in die Wildnis. Die Stecke betrug ca. 750km und war wie gewohnt anstrengend aber dank der Fährfahrt etwas entspannter. Wir hatten gemeinsam mit anderen Familien und Freunden Channel Island (Areal auf dem Campingplatz) fast vollständig besetzt.
Es waren herrliche drei Wochen ganz ohne Schnickschnack. Grillen und Kochen am offenen Feuer, sofern dies die schwedische Waldbrand-App erlaubte, Kanufahren, Schwimmen im See, Holz hacken um z.B. auch die Sauna zu betreiben, Angeln (oder es wenigstens versuchen). Zwischendurch mussten Einkäufe in Tingsryd oder kleinere Ausflüge organisiert werden.
Leider und aus völlig ungeklärter Ursache flog meine Drohne beim Start durch eine Fehlfunktion einfach gegen eine kleine Birke und fiel in den See. Die defekte Drohne sollte allerdings nie wieder mit nach Hause kommen, da uns auf der Rückreise in Malmö eines der Fenster im Caddy eingeschlagen wurden und die Drohne + etwas Filmausrüstung sowie unsere Zahnbürsten und eine Kuscheldecke, vor einem Supermarkt aus dem Auto gestohlen wurde.
Größte Learnings:
- Fliegt Drohnen nicht ins Wasser.
- Meidet es in Malmö euer Hab und Gut auf Parkplätzen allein zu lassen. Und wurde auf der Langzeitreise 2023/2024 noch einige Male bestätigt, dass Malmö eine relativ hohe Kriminalitätsrate hat. Habt aber deswegen keine Angst Schweden zu besuchen!
- Verlasst eure Comfort-Zone Stück für Stück, es ist eine krasse Bereicherung und etwas das euch niemand mehr nehmen kann. Außerdem schweißt es als Familie zusammen gemeinsam Neues zu erleben.
- Wenn das etwas für euch ist oder ihr das erste mal nicht allein „drauf los“ wollt: Sucht euch z.B. noch Freunde oder befreundete Familien. Das macht die Organisation vor Ort mit Einkäufen, vielleicht Waschsalon- oder Arzt-Besuchen einfacher.
- Guckt nach Zecken.
- Sporks (engl. Spoon+Fork = Löffel und Gabel) von light-my-fire aus Kunststoff taugen nichts. Wir haben in drei Wochen fast alle beim Essen zerbrochen.
2019 – Erster Roadtrip
Wo: Norwegen und Schweden
Dauer: 6 Wochen
Wie: Mit einem geliehenen Wohnmobil
Vorab: Absolut Wow. Es war aufregend, wesentlich länger und atemberaubend schön. Wenn ich die erste Norwegen-Reise beschreiben soll dann mit „Einer Fahrt durch Postkarten“.
Ich werde mich hier kurz fassen und vielleicht später noch einen eigenen Beitrag über diese „Anstoßreise“ zu schreiben.
Da unsere Größte schon zur Schule ging planten wir die gesamten sechs Wochen Sommerferien für unsere Reise. Wir würden uns ein Wohnmobil leihen und fanden bei eBay-kleinanzeigen eines „von Privat“. Es sollte in etwa die Hälfte kosten von dem was damals pro Tag bei McRent und Co. üblich war, von daher also genau passend zu unserem Budget.
Ich verlor mir vollends in der Routenplanung irgendwo zwischen Google-Maps und Road-Trip-Planer (RTP). Ich suchte Stellplätze, Campingplätze, Fotospots und mehr. Beschäftigte mich auf einmal mit Spritverbrauch und Maut und bestellte beim ADAC ein Touring-Book (War nicht schlecht aber da hätte ich mehr erwartet) und orderte meine erste Kreditkarte, da man überall davon laß, dass es ohne quasi gar nicht geht (stimmt auch zu 30%, meist funktionieren auch normale EC-Bankkarten).
Während unserer Planung meldeten sich unsere Freunde um sich wieder mit uns in Hätteboda zu treffen, da wir zuvor schon ein Jahr „verpasst“ hatten, wollten wir dies nicht missen und planten unsere Route über Schweden zu beenden. Das passte sich ganz gut, da wir die Astrid Lindgren Welt ohnehin einmal besuchen wollten.
Die Anreise startete via Fähre von Kiel nach Oslo, von dort ging es nach Norden, mit einer Schleife beim Sognefjord bis Geiranger, dann nach Westen bis Malöy und diagonal nach Südosten nach Schweden, vorbei an Oslo bis nach Hätteboda. Dort Verbachten wir eine schöne Zeit mit Freunden um nach deren Abreise noch die Astrid Lindgren Welt zu besuchen und uns mit den Köpfen voller beeindruckender Landschaftserinnerungen auf den Heimweg zu machen.
Falls ihr noch ein kleines Schmankerl sehen wollt: Ich habe vom Kanurennen in Hätteboda ein kleines Video geschnitten. Ihr findet es auf YouTube:
https://youtu.be/GpeEddPfv3M?si=ucjp6Hchu6dUi2Ac
Größte Learnings:
- Lasst euch Zeit und bleibt länger an schönen Orten. Um ganz Norwegen zu bereisen braucht ihr wahrscheinlich etwa ein halbes Jahr oder ein ganzes. Die Reisegeschwindigkeit in Fjord-bis-Fjell-Norwegen ist durch die vielen Serpentinenstrecken sehr langsam. Das Land gibt einem mehr wenn man langsamer reist und weniger Orte besucht dafür aber genauer hinschaut.
- Schweden (oder Dänemark) wirkt danach ernüchternd, ist aber trotzdem wunderschön, nur nicht ganz so spektakulär.
2023 & 2024 – Langzeitreise
Wo: Europa
Dauer: geplant waren 9 Monate
Wie: Mit dem eigenen Wohnmobil
Wichtigste Anschaffung war natürlich eine Wohnmobil mit ausreichend Platz für eine Langzeitreise. Wir wussten das wir längere Zeit darin leben würden und auch mal Schlechtwetter-Phasen gemeinsam z.T. drinnen verbringen würden. Außerdem sollte es ein Oldtimer sein, da die Steuern so überschau bleiben würden und häufig noch selbst Reparaturen durchgeführt werden können (stimmte auch). Details dazu findet ihr bald unter unter „Planung unserer Langzeitreise“. Über die diversen Renovierungen, Anschaffungen und Umbauten findet ihr alles HIER.
Sonstige Anschaffungen waren:
- Noch einen größeren Primus Edelstahlkochtopf
- noch ein paar Schüsseln und Teller
- Ein Ally 16,5 und ein Pakboats 15 + Paddel + Schwimmvesten und Bootswagen
- Noch drei Ultra-Leicht-Stühle
Die Route führte uns bis heute durch folgende Länder:
- Deutschland
- Schweden
- Finnland
- Schweden
- Norwegen
- Schweden
- Norwegen
- Dänemark
- Deutschland
- Luxemburg
- Frankreich
- Spanien
- Portugal
- Spanien
- Frankreich
- Belgien
- Deutschland
geplant ist nun noch(-mal):
- Schweden
Ausgelassen wurden leider:
- Andora
- Niederlande
Unterwegs schafften wir noch folgendes an:
- noch Zwei Paddel für die Kanadier
- Zwei Surfbretter
- Etwas Schnorchelausrüstung
Ausblick:
Das Ende der Reise ist noch offen und wir freuen uns wenn ihr uns hier und auf Instagram begleitet. Sollten Fragen offen sein, nutzt bitte den Mail-Kontakt oder die Kommentarfunktion.
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